In einer wegweisenden Entscheidung stellte ein Richter des Obersten Gerichtshofs des Vereinigten Königreichs fest, dass der amerikanische Informatiker Craig Wright im hochkarätigen Prozess COPA gegen Wright Meineid und Urkundenfälschung begangen hatte. Das am Montag veröffentlichte schriftliche Urteil von Richter James Mellor zeigt, dass Wright mit seinen Behauptungen, der Schöpfer von Bitcoin zu sein, vorsätzliche Täuschung begangen hat. Satoshi Nakamoto.
Die Beurteilung von Richter Mellor kam zu dem Schluss, dass Wright Dokumente zur Untermauerung seiner Behauptungen gefälscht und das Gericht zur Begehung von Betrug genutzt hat. „Es ist klar, dass Dr. Wright absichtlich falsche Dokumente erstellt hat, um falsche Behauptungen zu untermauern und die Gerichte als Mittel für Betrug zu nutzen“, schrieb Mellor. „Ich bin völlig zufrieden, dass Dr. Wright das Gericht ausführlich und wiederholt belogen hat. Alle seine Lügen und gefälschten Dokumente stützten seine größte Lüge: seine Behauptung, Satoshi Nakamoto zu sein.“
Mellor hatte bereits im März entschieden, dass Wright nicht Nakamoto sei und nicht an der Erstellung des grundlegenden Bitcoin-Whitepapers beteiligt gewesen sei. Er kommentierte: „Dr. Wright präsentiert sich als äußerst kluger Mensch. Allerdings ist er meiner Meinung nach bei weitem nicht so schlau, wie er denkt.“
Der Rechtsstreit mit COPA
Wright behauptet seit langem, der Drahtzieher hinter Bitcoin zu sein, eine Behauptung, die auf große Skepsis und Kontroversen stößt. Diese Behauptung führte zu einem rechtlichen Konflikt mit der Crypto Open Patent Alliance (COPA), einer bedeutenden Organisation im Kryptowährungssektor. COPA reichte 2021 eine Klage gegen Wright ein und warf ihm Urkundenfälschung und Meineid vor. Der Prozess begann am 5. Februar und dauerte sechs Wochen.
Obwohl Wright noch nicht öffentlich auf Mellors Aussagen reagiert hat, brachte er seine Absicht zum Ausdruck, gegen die Entscheidung in den sozialen Medien Berufung einzulegen, und erklärte: „Ich beabsichtige voll und ganz, gegen die Entscheidung des Gerichts in der Identitätsfrage Berufung einzulegen.“
Auswirkungen des Urteils
Dieses Urteil hat erhebliche Auswirkungen auf die Kryptowährungsbranche, da es die dezentrale und führerlose Natur von Bitcoin bekräftigt und sicherstellt, dass keine einzelne Person Anspruch auf seinen Ursprung erheben kann. Die Entscheidung des Gerichts befasst sich mit einer der umstrittensten und bekanntesten Behauptungen über die Identität von Satoshi Nakamoto.
Die rechtlichen Konsequenzen von Wrights Meineid sind noch nicht vollständig geklärt, aber 7.6 Millionen US-Dollar seines Vermögens wurden im März eingefroren, um ihn daran zu hindern, sie ins Ausland zu verlagern, um die Kosten des Falles zu umgehen. Wright versuchte im Januar, den Streit mit COPA außergerichtlich beizulegen, doch COPA lehnte das Angebot ab.