David Edwards

Veröffentlicht am: 04
Teilt es!
Nvidia
By Veröffentlicht am: 04
Nvidia

In einer bedeutenden Entwicklung für das Wertpapierrecht haben das US-Justizministerium (DOJ) und die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) gemeinsam den Obersten Gerichtshof aufgefordert, eine Sammelklage gegen Nvidia wiederaufzunehmen. In der Klage wird behauptet, der Technologieriese habe Investoren über seine Verkäufe an Kryptowährungs-Miner in die Irre geführt. Das am 2. Oktober eingereichte Amicus Curiae-Schreiben von US-Generalstaatsanwältin Elizabeth Prelogar und dem leitenden Anwalt der SEC, Theodore Weiman, unterstützt die Ansprüche der Investoren und argumentiert, dass der Fall nach der Abweisung durch ein Bezirksgericht eine Prüfung durch den Neunten Gerichtsbezirk verdient.

Die Klage geht auf eine Klage aus dem Jahr 2018 zurück, in der Investoren Nvidia vorwarfen, über 1 Milliarde Dollar an GPU-Verkäufen an Krypto-Miner verschwiegen zu haben. Die Kläger behaupten, dass CEO Jensen Huang und das Führungsteam von Nvidia die Abhängigkeit des Unternehmens von kryptogetriebenen Verkäufen unterrepräsentiert hätten. Diese Abhängigkeit sei offensichtlich geworden, als Nvidias Umsätze im selben Jahr parallel zum Abschwung des Kryptomarktes einbrachen.

Die Beteiligung des DOJ und der SEC unterstreicht, wie wichtig ihnen die Wahrung von Wertpapiergesetzen ist, die missbräuchliche Klagen verhindern sollen. In ihrem Schriftsatz heißt es, dass „aussichtsreiche private Klagen eine wesentliche Ergänzung“ der straf- und zivilrechtlichen Durchsetzungsmaßnahmen beider Behörden sind. Unter Berufung auf unterstützende Beweise, darunter Aussagen ehemaliger Nvidia-Führungskräfte und ein unabhängiger Bericht der Bank of Canada, in dem geschätzt wird, dass Nvidia seine Krypto-Einnahmen um 1.35 Milliarden Dollar zu niedrig angegeben hat, widerlegten das DOJ und die SEC die Behauptung von Nvidia, die Kläger hätten sich auf ungenaue Expertenaussagen verlassen.

Zusätzlich zur staatlichen Unterstützung reichten ehemalige SEC-Beamte auch ein separates Amicus Curiae-Schreiben zur Unterstützung der Investoren ein und kritisierten darin die von Nvidia vorgeschlagenen Standards zur Einschränkung des Zugangs der Kläger zu internen Dokumenten und Experten vor der Offenlegung. Dieses Argument, so behaupten sie, würde die Transparenz behindern und den Schutz für US-Investoren verringern.

Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs, ob der Fall weiterverfolgt werden kann, könnte einen wichtigen Präzedenzfall für Wertpapierklagen in Technologiesektoren schaffen, die an volatile Märkte wie Kryptowährungen gebunden sind. Die Entscheidung des Gerichts wird bestimmen, ob Nvidia sich einer erneuten Prüfung wegen angeblicher Falschdarstellungen stellen muss, die laut Klägern die Entscheidungen der Anleger erheblich beeinflusst haben.

Quelle