Gary Gensler, Vorsitzender der US-Börsenaufsicht SEC, bekräftigte die Haltung der Regulierungsbehörde zu Bitcoin während eines Interviews mit CNBC am 26. September Squawk Box. Gensler bekräftigte, dass Bitcoin nicht als Wertpapier eingestuft sei, und stimmte damit mit früheren Einreichungen bei der SEC überein, in denen der 1.2 Billionen Dollar schwere Vermögenswert stets als nicht sicherheitsrelevante Ware eingestuft wurde.
Die SEC hat unter Genslers Führung etwa 10 Spot-Bitcoin-ETFs (Exchange Traded Funds) genehmigt und den Bitcoin-Handel an großen US-Börsen wie der Nasdaq zugelassen. Diese anhaltende regulatorische Akzeptanz stärkt die etablierte Position von Bitcoin auf den US-Finanzmärkten.
Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung, wurde jedoch anders behandelt. Während Ethereum-ETFs auf ähnliche Weise genehmigt wurden, hat die SEC mehrere Untersuchungen gegen wichtige Akteure im Ethereum-Ökosystem eingeleitet, darunter ConsenSys, Uniswap und Coinbase. Trotz laufender Durchsetzungsmaßnahmen hat die SEC Ethereum nicht endgültig als Wertpapier oder Nicht-Wertpapier eingestuft. Dieser zweideutige Ansatz hat zu Kontroversen geführt, da Gensler und die SEC Ethereum-bezogenen Unternehmen Bundesvorschriften auferlegt haben, ohne klare Leitlinien zu ihrem Rechtsstatus bereitzustellen.
US-Gesetzgeber, insbesondere im Repräsentantenhaus, haben Gensler dafür kritisiert, dass er in der Kryptowährungsbranche für Verwirrung sorgt. Ihm wurde vorgeworfen, während großer Rechtsstreitigkeiten Begriffe wie „Sicherheit von Krypto-Assets“ erfunden zu haben, was die Regulierungslandschaft weiter verkompliziert. Bei einer kürzlichen Anhörung im Kongress, bei der alle fünf SEC-Kommissare anwesend waren, wurde Gensler intensiv unter die Lupe genommen, weil er angeblich Blockchain-Innovationen behindert und zur regulatorischen Unsicherheit im Bereich der digitalen Assets beiträgt.
Während der gesamten Anhörung und seines CNBC-Interviews betonte Gensler, dass die bestehenden Regeln klar seien und dass die Nichteinhaltung im Kryptosektor nach wie vor weit verbreitet sei. Er warf den Branchenteilnehmern vor, etablierte Richtlinien zu missachten und eine Vorzugsbehandlung anzustreben. Diese Behauptungen standen in krassem Widerspruch zu den Aussagen von Dan Gallagher, dem Chefjuristen von Robinhood Markets und ehemaligen SEC-Beamten, der argumentierte, dass die Behörde auf Versuche von Kryptofirmen, die Vorschriften einzuhalten, weitgehend nicht reagiert habe. SEC-Kommissarin Hester Peirce wiederholte Gallaghers Bedenken und forderte den Kongress auf, einzugreifen und die politische Ausrichtung der SEC zu klären.