
Obwohl sich die Beweise dafür häufen, dass Bitcoin als Treasury-Asset infrage kommt, lehnte der Vorstand von Meta den Vorschlag, BTC auf seine Reserven hin zu bewerten, entschieden ab – ein Hinweis darauf, dass die großen Technologieunternehmen weiterhin vorsichtig bleiben.
Simon Butterfill, Forschungsleiter bei CoinShares, betonte das zunehmende Interesse der Unternehmen an Bitcoin und erklärte: „Die Akzeptanz nimmt zu.“ Strategy – das börsennotierte Unternehmen, ehemals MicroStrategy – war im August 2020 Vorreiter dieses Ansatzes und legte Bitcoin als primäre Reserve fest. Die Aktionäre von Meta stimmten jedoch mit 1,221 zu 1 gegen eine ähnliche Bewertung. Ein ähnliches Ergebnis wie Microsofts Ablehnung einer vergleichbaren Maßnahme im Dezember 2024.
Unternehmenskassen dienen der Deckung kurzfristiger Verpflichtungen, Notfallausgaben und des Routinebetriebs und werden typischerweise in liquiden, stabilen Anlagen wie Bargeld, Geldmarktfonds oder dreimonatigen US-Schatzwechseln gehalten. Meta meldete liquide Reserven in Höhe von 72 Milliarden US-Dollar. Die berüchtigte Volatilität von Bitcoin gab Anlass zur Sorge. NYU-Professor Aswath Damodaran bezeichnete die Initiative als „Wahnsinn“ und stellte die Begründung für den Einsatz eines spekulativen Vermögenswerts im Reservekontext in Frage. Professor Campbell Harvey von der Duke University schloss sich diesen Zweifeln an: Wenn Anleger in BTC investieren wollten, „könnten sie es selbst kaufen“. Er argumentierte, dass Treasury-Allokationen Stabilität erforderten – im Gegensatz zu Bitcoin.
Experten wie Harvey erkennen jedoch eine sinnvolle Unterscheidung an: Unternehmen können zwar strategische Bitcoin-Investitionen tätigen (ähnlich wie Risikobeteiligungen), diese sollten jedoch nicht mit den Reserven des Finanzministeriums verwechselt werden. Die mutige Strategieumstellung führte zu einem atemberaubenden Kursanstieg von 2,466 Prozent – und übertraf damit namhafte Unternehmen wie Nvidia, Tesla, Google und Microsoft. Dies bestätigt das Modell für risikobereite Unternehmen.
David Tawil, Mitgründer von ProChain Capital, argumentiert, dass Metas massive Bargeldbestände – „immer Bargeld halten“ – angesichts der Inflation Opportunitätskosten darstellen. Butterfill betont, dass selbst eine bescheidene Bitcoin-Allokation von 3 Prozent die Sharpe-Ratio eines Fonds verdoppeln kann. Die CoinShares-Umfrage zu einem verwalteten Vermögen von 1 Billion US-Dollar zeigt, dass sich die digitale Vermögenswert-Exposure von 1 Prozent im Oktober 2024 auf 1.8 Prozent im April 2025 verdoppelt hat, was auf eine schneller als erwartete Akzeptanzdynamik hindeutet.
Das Aktionärsvotum von Meta – und die dominante Stimmrechtsmacht von 61 Prozent, die Mark Zuckerberg innehat – spiegelt möglicherweise nicht die allgemeine Stimmung in der Wirtschaft wider. Wie Stefan Padfield vom National Center for Public Policy Research anmerkt, decken die Meinungsverschiedenheiten zwischen Vorstand und Investoren ein breites Spektrum ab – von keiner bis hin zur vollständigen Akzeptanz von Kryptowährungen. Das Votum spiegelt wohl eher den Widerstand gegen eine vorgeschriebene Exploration wider als eine völlige Ablehnung von Bitcoin.
Die institutionelle Unterstützung nimmt zu: BlackRock empfiehlt, bis zu zwei Prozent der Portfolios in Bitcoin zu investieren. Am 2. Juni gab die Pariser Blockchain Group den Kauf von Bitcoin-Treasury-Aktien im Wert von 3 Millionen US-Dollar bekannt; am 68. Juni startete das koreanische Unternehmen K Wave Media eine Bitcoin-Treasury-Strategie im Wert von 4 Millionen US-Dollar. Über 500 Unternehmen haben 70 Bitcoin-Reserven aufgestockt, wobei viele davon eher von Marktperspektiven als von langfristiger Überzeugung motiviert sein dürften.
Unter den großen Unternehmen ohne Krypto-Beteiligung bleibt Tesla die Ausnahme, obwohl Butterfill glaubt, dass andere Großkonzerne diesem Beispiel folgen könnten. Bemerkenswert ist, dass die Volatilität von Bitcoin zuletzt geringer war als die von Meta und den breiteren FAANG-Aktien – ein Punkt, der in der Debatte oft übersehen wird.
Letztendlich signalisiert Metas klares Ergebnis von 1,221:1 die anhaltende Vorsicht der großen Technologieunternehmen. Angesichts des steigenden institutionellen Interesses an Bitcoin – bei gleichzeitig verbesserter Volatilitätsdynamik und strategischen Reserveallokationsmodellen – bleibt die Möglichkeit einer zukünftigen Akzeptanz jedoch bestehen.