David Edwards

Veröffentlicht am: 15
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Gemini Crypto Exchange expandiert nach Frankreich
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Zwei der weltweit führenden Kryptowährungsplattformen, Gemini und Coinbase, stehen kurz davor, Lizenzen für den Betrieb in der gesamten Europäischen Union im Rahmen des neu implementierten MiCA-Rahmenwerks (Markets in Crypto-Assets) des Blocks zu erhalten, ein wichtiger Meilenstein für die sich entwickelnde Regulierungslandschaft digitaler Vermögenswerte in Europa.

Die MiCA-Verordnung, die Anfang des Jahres in Kraft trat, ermöglicht es den nationalen Regulierungsbehörden der EU-Mitgliedsstaaten, Lizenzen zu erteilen, die es Kryptounternehmen ermöglichen, in allen 27 Ländern reibungslos zu operieren. Dieser einheitliche Rahmen soll der Branche zwar dringend benötigte regulatorische Klarheit verschaffen, doch seine Umsetzung hat bereits Meinungsverschiedenheiten zwischen den EU-Regulierungsbehörden hinsichtlich des Lizenzierungstempos und der Aufsichtsstandards offengelegt.

Maltas beschleunigter Ansatz gibt Anlass zur Sorge

Quellen, die mit internen Diskussionen vertraut sind, haben in Regulierungskreisen wachsendes Unbehagen über die Geschwindigkeit der Lizenzvergabe in einigen Ländern offenbart. Malta, der kleinste EU-Mitgliedsstaat, hat innerhalb weniger Wochen nach Einführung des neuen Systems Lizenzen für große Plattformen wie OKX und Crypto.com erteilt. Nun soll laut informierten Personen auch Gemini – 2014 von Cameron und Tyler Winklevoss gegründet – seine MiCA-Lizenz über Malta erhalten.

Die maltesische Finanzaufsichtsbehörde (MFSA), die derzeit vier lizenzierte Krypto-Unternehmen beaufsichtigt, verteidigt ihr schnelles Verfahren mit Verweis auf langjährige Erfahrung und strenge Anti-Geldwäsche-Standards. Dennoch äußerten Regulierungsbehörden größerer EU-Staaten, wie beispielsweise die französische Autorité des marchés financiers (AMF), Bedenken, dass Maltas beschleunigte Genehmigungen einen „regulatorischen Abwärtswettlauf“ auslösen könnten, zumal die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) keine direkte Aufsichtsbefugnis über nationale Lizenzentscheidungen hat.

Ein hochrangiger Regulierungsbeamter, der anonym bleiben wollte, äußerte Bedenken hinsichtlich der begrenzten Regulierungsressourcen in kleineren Ländern wie Malta. Die ESMA überprüft Berichten zufolge derzeit das maltesische Lizenzierungsverfahren. Die Ergebnisse werden in Kürze veröffentlicht. Die Behörde lehnte es ab, sich zu den laufenden Untersuchungen zu äußern.

Coinbase erwägt Luxemburg als Standort in der EU

Während Malta unter Beobachtung steht, treibt Coinbase seine Expansion in Europa voran und sichert sich eine Lizenz in Luxemburg. Die in San Francisco ansässige Börse, die als erstes US-amerikanisches Krypto-Unternehmen in den S&P 500 aufgenommen wurde, befindet sich seit mehreren Monaten im luxemburgischen Lizenzierungsprozess. Quellen zufolge werden die ersten Aktivitäten von Coinbase in dem Land bescheiden, aber strategisch bedeutsam sein.

Coinbase gründete seine luxemburgische Niederlassung, Coinbase Luxembourg SA, Ende 2024 mit einem Aktienkapital von 30,000 Euro. Aus den Unterlagen der Aufsichtsbehörden geht hervor, dass die Tochtergesellschaft von vier Direktoren geleitet wird, darunter Caroline Tarnok, Leiterin für Finanz- und Betriebsrisiken bei Coinbase in den USA, und David Farmer, Vice President of Products – alle derzeit in Luxemburg ansässig.

Dieser Schritt ist Teil der umfassenderen Wachstumsstrategie von Coinbase in der EU. Dazu gehört auch, dass das Unternehmen in diesem Jahr mindestens 20 Stellen in Europa einstellen will und dabei auf dem bestehenden Team von rund 200 Mitarbeitern auf dem gesamten Kontinent aufbaut.

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