David Edwards

Veröffentlicht am: 19
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Elon Musks KI-Unternehmen xAI steht unter rechtlicher Beobachtung, nachdem Vorwürfe gegen sein in Memphis ansässiges Rechenzentrum „Colossus“ erhoben wurden, gegen bundesstaatliche Umweltvorschriften zu verstoßen. Das Southern Environmental Law Center (SELC) kündigte am 60. Juni eine 18-tägige Klagefrist an und verwies auf mehrere Verstöße gegen den Clean Air Act.

Die im Namen der National Association for the Advancement of Colored People (NAACP), der ältesten Bürgerrechtsorganisation des Landes, eingereichte Mitteilung richtet sich gegen den Einsatz von über 35 Erdgasturbinen durch xAI zur Stromversorgung seiner KI-Infrastruktur. SELC behauptet, diese Turbinen seien ohne die gesetzlich vorgeschriebenen Luftgenehmigungen und Umweltschutzmaßnahmen installiert und betrieben worden.

Regulierungslücken und gesundheitliche Bedenken

„xAI hat mindestens 35 Verbrennungsturbinen installiert und betrieben, ohne die erforderlichen Bau- oder Betriebsgenehmigungen einzuholen“, erklärte die SELC in ihrer Klageschrift. Die Gruppe kritisierte außerdem, dass xAI die beste verfügbare Kontrolltechnologie, wie beispielsweise selektive katalytische Reduktionssysteme, nicht implementiert habe, um Schadstoffemissionen wie Stickoxide und Formaldehyd zu reduzieren.

Das Gesundheitsamt von Memphis hat Berichten zufolge vier formelle Durchsetzungsanfragen von SELC erhalten, ist aber bisher nicht tätig geworden, so der leitende SELC-Anwalt Patrick Anderson. „Das ist nicht geschehen“, sagte Anderson. Newsweek, was auf eine Regulierungslücke in der lokalen Aufsicht hindeutet.

Umweltgerechtigkeit im Fokus

Das Colossus-Rechenzentrum befindet sich auf einem ehemaligen Gelände einer Elektronikproduktion in South Memphis, in der Nähe von Boxtown – einer überwiegend schwarzen Gemeinde, die historisch von industrieller Umweltverschmutzung betroffen ist. Die NAACP verurteilte die Anlage als Beispiel für „Umweltrassismus“ und erklärte auf X: „Wir sind bereit, Umweltrassismus mit allen Mitteln zu bekämpfen.“

Die NAACP fordert in ihrer möglichen Klage eine einstweilige Verfügung, zivilrechtliche Strafen und die Erstattung der Prozesskosten.

Cointelegraph hat xAI und die NAACP um einen Kommentar gebeten, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung jedoch noch keine Antwort erhalten.

Steigende Nachfrage trifft auf begrenzte Infrastruktur

Der Rechtsstreit ereignet sich vor dem Hintergrund eines explosionsartigen Anstiegs der Nachfrage nach KI-gestützten Rechenzentren. xAI baut außerdem eine zweite Anlage, „Colossus 2“, die voraussichtlich mindestens 1 Gigawatt Strom benötigen wird.

Laut McKinsey & Company müssen die weltweiten Investitionen in Rechenzentren bis 6.7 2030 Billionen US-Dollar erreichen, um die Nachfrage zu decken. Diese wird aufgrund von KI voraussichtlich um 165 % steigen. Das US-Energieministerium schätzt, dass sich der Stromverbrauch von Rechenzentren bis 2028 verdoppeln oder verdreifachen könnte.

„Die rekordverdächtige Nachfrage nach KI stößt sowohl bei der Rechenzentrumskapazität als auch bei der Energieversorgung an Grenzen“, sagte Nick Ruck, Direktor von LVRG Research. „Unternehmen kämpfen darum, ihre Rentabilität mit den steigenden Infrastrukturkosten in Einklang zu bringen.“

Um einen ähnlichen Energiebedarf zu decken, hat Amazon kürzlich einen langfristigen Vertrag zur Nutzung der Kernenergie in Pennsylvania unterzeichnet und über 13 Milliarden US-Dollar für die KI- und Cloud-Infrastruktur in Australien bereitgestellt.

Rechtliche und marktbezogene Auswirkungen

Mit der Ausbreitung von xAI dürften die ökologischen und rechtlichen Auswirkungen dieses rasanten Wachstums zunehmend die Aufmerksamkeit der Regulierungsbehörden auf sich ziehen. Das Ergebnis der SELC-NAACP-Aktion könnte Präzedenzfälle für die Prüfung von KI-Infrastrukturprojekten im Kontext von Umweltgerechtigkeit und -konformität schaffen.

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