David Edwards

Veröffentlicht am: 12
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CFTC weist auf den Missbrauch von KI im Kryptohandel hin und fordert eine umsichtige Aufsicht
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In einer bahnbrechenden Eskalation des Rechtsstreits um künstliche Intelligenz und geistiges Eigentum haben die Unterhaltungsgiganten Disney und Universal eine gemeinsame Klage gegen das KI-Startup Midjourney eingereicht und werfen dem Unternehmen groß angelegte Urheberrechtsverletzungen vor.

In der am Mittwoch vor einem Bundesgericht in Los Angeles eingereichten Klage wird behauptet, dass Midjourney unrechtmäßig urheberrechtlich geschütztes Material – darunter Kultfiguren und Franchises – verwendet habe, um sein KI-gestütztes Bildgenerierungsmodell zu trainieren, und dass das Unternehmen direkt von der unberechtigten Vervielfältigung und Verbreitung geschützter Werke profitiere.

Star Wars, Marvel und Shrek gehören zu den angeblich verletzten Werken

Der Beschwerde zufolge ermöglicht die KI-Plattform von Midjourney Abonnenten, Bilder zu erstellen und herunterzuladen, die Figuren aus Disneys Star Wars, Marvel Cinematic Universe, Der König der Löwen und Die Simpsons sowie aus den Universal-Franchises Boss Baby und Shrek enthalten. Disney behauptet, diese Bilder würden urheberrechtlich geschütztes Material ohne Genehmigung oder Vergütung nachbilden.

Die Kläger argumentieren, Midjourney habe ihr geistiges Eigentum missbraucht und bezeichnen das Unternehmen als „Trittbrettfahrer im Urheberrecht und Abschaum des Plagiats“. In der Klageschrift heißt es außerdem, Midjourney nutze die urheberrechtlich geschützten Charaktere, um seine Bilderzeugungsdienste zu vermarkten und zu bewerben, was die angebliche Urheberrechtsverletzung verschärfe.

Gescheiterte Verhandlungen gingen rechtlichen Schritten voraus

Disney behauptet, vor Einreichung der Klage eine Lösung angestrebt zu haben, indem es Midjourney aufforderte, technische Schutzmaßnahmen zu implementieren, um die Erstellung urheberrechtlich geschützter Inhalte durch Nutzer zu verhindern. Trotz dieser Bemühungen habe Midjourney seine Dienste weiter ausgebaut und sogar die Einführung einer kommerziellen KI-gestützten Videogenerierungsplattform vorbereitet, behauptet Disney.

Die Klage hebt hervor, dass Midjourney bereits Filtertechnologien einsetzt, um die Erstellung gewalttätiger oder expliziter Inhalte zu blockieren. Dies zeigt, dass ähnliche Kontrollen problemlos angewendet werden könnten, um die unbefugte Verwendung urheberrechtlich geschützter Charaktere zu verhindern.

„Midjourney kontrolliert, welche urheberrechtlich geschützten Inhalte es auswählt, kopiert und in seinen Bilddienst einbindet, und es verfügt über die Möglichkeit, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um das fortlaufende Kopieren, die öffentliche Anzeige und die Verbreitung der Werke der Kläger zu verhindern“, heißt es in der Klage.

Filmstudios beteiligen sich an der wachsenden Urheberrechtsdebatte über KI

Zwar haben Autoren, Künstler und andere Kreative bereits zuvor ähnliche Klagen gegen KI-Unternehmen wegen der unbefugten Verwendung kreativer Werke eingereicht, doch ist dies das erste Mal, dass große Hollywood-Studios direkt in den wachsenden Rechtsstreit um KI-generierte Inhalte eingreifen.

Disney und Universal streben nun eine einstweilige Verfügung an, die Midjourney die Möglichkeit nehmen würde, seine Dienste zur Bild- und Videoerstellung anzubieten, sofern das Unternehmen keine wirksamen Schutzmaßnahmen gegen die Vervielfältigung urheberrechtlich geschützter Werke einführt.

Der Fall dürfte einen bedeutenden Präzedenzfall schaffen, da sich Gerichte zunehmend mit der komplexen Schnittstelle zwischen generativer KI, Urheberrecht und Rechten des geistigen Eigentums auseinandersetzen müssen.

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