Coinbase und Circle haben beide ihre Aktivitäten in Europa ausgeweitet, nachdem sie die behördliche Genehmigung der französischen Finanzmarktaufsicht (AMF) erhalten hatten. Coinbase, eine Kryptowährungsbörse, hat von der AMF eine Virtual Asset Service Provider (VASP)-Lizenz erhalten, mit dem Ziel, sich auf europäischen Märkten außerhalb der USA zu etablieren.
Die Lizenz der AMF ermöglicht es Coinbase, als Börse für digitale Vermögenswerte zu fungieren und Dienstleistungen wie den Handel mit Kryptowährungen, Krypto-zu-Fiat-Handelspaare und Krypto-Verwahrungsdienste anzubieten. Dies wurde am 21. Dezember von CNBC berichtet und von einem Sprecher des Unternehmens bestätigt.
Gleichzeitig gab Circle, das Unternehmen hinter dem USD Coin (USDC), seine bedingte Registrierung bei der AMF bekannt. Sein CEO, Jeremy Allaire, brachte den Ehrgeiz des Unternehmens zum Ausdruck, eine vollständige Digital Asset Service Provider (DASP)-Lizenz von der französischen Finanzaufsichtsbehörde zu erhalten.
Diese Erweiterungen gehen der bevorstehenden Gesetzgebung der Europäischen Union (EU) zum Markt für Krypto-Assets (MiCA) voraus, die ab dem 30. Dezember 2024 umgesetzt werden soll, wobei bestimmte Stablecoin-Vorschriften am 30. Juni desselben Jahres in Kraft treten.
Mit dem MiCA wird ein einheitlicher Regulierungsrahmen für digitale Vermögenswerte innerhalb der EU geschaffen, der die Vorschriften einzelner Mitgliedsstaaten ersetzt und es MiCA-konformen Unternehmen ermöglicht, Dienstleistungen in der gesamten EU anzubieten.
Angesichts der verschärften behördlichen Kontrolle in den Vereinigten Staaten bereiten sich Coinbase und Circle auf die Einhaltung des MiCA vor. So hat die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) rechtliche Schritte gegen Coinbase und seinen Konkurrenten Binance eingeleitet und ihnen vorgeworfen, nicht registrierte Wertpapiere anzubieten.
SEC-Vorsitzender Gary Gensler war besonders wachsam gegenüber Krypto-Assets und Dienstleistern, indem er die meisten Token oft als Wertpapiere einstufte und behauptete, dass virtuelle Währungen den bestehenden Finanzvorschriften unterliegen sollten.
Coinbase unter der Leitung von CEO Brian Armstrong stellt die Haltung der SEC zum Wertpapierstatus von Kryptowährungen in Frage. Das Unternehmen hat bei der SEC einen Antrag auf klare Kryptovorschriften gestellt, die laut Coinbase die Vorschriften durch Rechtsstreitigkeiten durchgesetzt hat.
Allerdings lehnte die SEC unter Gensler den Antrag von Coinbase ab und verwies auf die bestehenden Gesetze, die bereits die US-Finanzmärkte regeln.